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Installation im MediaSynthesisLab der Hochschule Furtwangen // Januar 2008

Der Kybernetiker Max Bense (1910-1990) war ein leidenschaftlicher Vertreter der klassischen Moderne. Seine Informationsästhetik ist ein Versuch der Synthese von Kunst und Technik, und gleichzeitig ein Beitrag zu unserer feedbackgesteuerten Welt des Pervasive Computing. Das Projekt fogpatch befragt die Position Benses aus heutiger Perspektive. Auf der Grundlage des Textes "Existenzmiteilung aus San Franzisko" wird eine traumatische Schmerzerfahrung des Wissenschaftlers aus dem Jahr 1969 als interaktive Medieninstallation rekonstruiert. Die Installation öffnet den Raum für aktuelle Fragen.

Die Umsetzung von fogpatch als erfolgt von 2007 bis 2010 in Form von drei aufeinanderfolgenden Projektseminaren an der Fakultät Digitale Medien. Die Arbeitsergebnisse der ersten Projektgruppe wurden am 22. Januar 2008 in Form eines Versuchsaufbaus im MediaSynthesisLab der Hochschule Furtwangen gezeigt.

Begleittext zum Aufbau (PDF) Large Movie (50 MB)

(:quicktime http://webuser.fh-furtwangen.de/~fetzner/fogpatch/uploads/uploads/fogpresent.mov width=320 height=260 controller=yes :)

"Der große Einkreiser will stabile Kreisläufe, gleichmässige Zyklen, vorhersehbare Wiederholungen und eine
ungestörte Buchführung. Er will jeden Partialtrieb eliminieren, er will den Körper immobilisieren."

Jean-Francois Lyotard über die Kybernetik in Économie libidinale, 1974

Auf einem Panoramascreen werden die drei thematischen Bereiche des Aufbaus dargestellt:

SYSTEM Nebelfeld als Aktionsfläche. Der Besucher sieht sich von oben, ihm wird ein Begriff aus der Existenzmitteilung
zufällig zugeordnet und er wird grafisch über ein Liniensystem Teil des Objektes

FOG Der Gang über die Golden Gate Brücke in 23 Minuten und 2700 diskreten Einzelschritten. Super-8 Aufnahmen
Rekonstruieren den Blick von Bense und das Hereinbrechen einer Nebelwand im August 1969

BODY Der "Wort und Gestengenerator" Max Bense in entschleunigter Großaufnahme während der TV Diskussion mit Beuys

Grundriss des Aufbaus. Der Besucher tritt in das Nebelfeld des Brückenkörpers und wird Teil des kybernetischen Systems.

"Warum wird die Geometrie häufig als kalt und trocken beschrieben? Ein Grund dafür liegt darin, dass sie unfähig ist,
die Gestalt einer Wolke, eines Berges, einer Küstenlinie oder eines Baumes zu beschreiben."

Benoit Mandelbrot

Das kybernetische Objekt (hier im Maßstab 1:5) simuliert vier verschiedene Körperzustände. Von der einfachen Atmung
mit Samples von Max Bense aus der TV-Diskussion bis hin zur Kolik. Diese wird ausgelöst durch seismische Schwingungen
in San Francisco, live ausgelesen aus dem Internet.

"Vaucanson übertrug das Wissen über die Atemspannung, das er beim Flötenspieler erworben hatte, auf Webstühle, die
verschiedene Fäden in einer bestimmten Spannung halten mussten. Das Weberschiffchen bewegte sich in seinen Webstühlen
sehr präzise und bestimmte sehr genau die Spannung, also auch die Festigkeit des Gewebes. Zuvor hatten sich die Arbeiter
auf Ihr Gefühl und eine visuelle Prüfung verlassen müssen."

Richard Sennett, Handwerk, 2008

Lift the Fog Taxiwerbung von The Economist, San Francisco im Sommer 2007

Die von den Besuchern initiierten Begriffe aus dem Text Existenzmitteilung aus San Franzisko werden nach Regeln der
stochastischen Texttheorie von Theo Lutz (1959) in Verse verarbeitet.

Innerhalb weniger Stunden produziert das System tausende von Zeilen über einen Nadeldrucker.

Der Besucher wird über einzelne Begriffe aus der Existenzmittelung auf der Projektionsfläche repräsentiert.

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