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DiscussionDISKUSSION![]() Posted by Wolfgang Taube on December 07, 2006, at 01:04 PM Die Richtung, in die Dreyfuss und Merleau-Ponty mit ihrer Betonung der verkörperlichten (embodied) Erkenntnis argumentieren, finde ich sehr spannend und sie ist auch grundlegend für ein Verständnis der Interaktion. http://www.hfac.uh.edu/cogsci/dreyfus.html Der Bense-Ansatz ist eher das genaue Gegenteil: weg vom Körper, hin zur abstrakten - cartesianischen - Erkenntnis. Ich sehe das eher als Rückschritt. Bense: "Das Erzeugen ästhetischer Gebilde erfolgt nicht mehr aus Gefühlszwängen, aus mumifizierender oder mystifizierender Absicht; sondern auf der Basis bewußter Theorien, intellektueller (cartesianischer) Redlichkeit." Da wird mir richtig schlecht wenn ich so etwas lese! Ich finde, man kann processing nicht in die technizistische Ecke einordnen - man kann zwar solche abstrakten Visualisierungen erstellen, aber dann geht man am Kern von processing vorbei: ich kenne keinen Entwicklungsumgebung, die vergleichbar viele Interaktionsmöglichkeiten bereitstellt (auf einer anderen Ebene tut das natürlich Max/MSP/Jitter). Posted by Stefan Grübbeling on December 08, 2006, at 01:17 PM Nähe und Distanz, Begehbarkeit von Bildräumen, Berechenbarkeit von Ästhetik - wodurch entstehen Erfahrungsqualitäten? Wie verbinden sich das bloß Anschauliche und die eigene Handlung? Was ist Gestaltung und wozu brauchen wir diese? Vor dem Hintergrund Max Benses Existenznotizen dürfte hier vor allem auch die Dramaturgie menschlicher Orientierungslosigkeit sichtbar werden. Oder positiv gewendet: Im Spannungsfeld zwischen äußeren (Umwelt) und inneren (Körper) Bedingtheiten entsteht die zwar schmerzvolle aber doch nach wie vor chancenreiche Frage nach der Freiheit. Denn allem Wissen, aller Wissenschaftlichkeit geht die Beobachtung voraus, der Versuch zur Differenzierung und zur Genauigkeit: Das auch hierbei lediglich Weltbilder entstehen können und nicht das Abbild einer Welt "so wie sie ist", versteht sich von selbst. Aber wer Fragen stellt, weiß bereits um den Nebel, in dem wir eingeschlosssen sind - und es ist auch die Grundbedingung, um aus ihm heraustreten zu wollen. Die Hoffnung treibt, dass ein Ausgang existiert und tatsächlich auch OFFEN bleibt. Posted by Katja Wahl on January 07, 2007, at 06:13 PM Posted by Sebastian Finckh on January 15, 2007, at 12:28 AM "Wo die Welt aufhört und der Himmel beginnt, verläuft der Horizont. An diesem Strich scheiden sich Oben und Unten. Diese Linie gehört zu den verlässlichsten Dingen im Leben. Es gibt allerdings Zeiten und Orte, an denen die Trennung aufgehoben ist ... In einem stählernen, von keiner Schattierung gebrochenen Hellgrau wölbt sich dann der Himmel über einem leeren, flachen Land, auf dem sich in eben dieser Unfarbe eine dünne Schicht feinen Schnees erstreckt. Wolkendecke und Erde gehen ineinander über, ohne Bruch, unterschiedslos. Für jeden, der zum ersten Mal dieses einheitliche Grau schaut, ist die Wirkung bestürzend: Es ist, als ob es die Welt nicht mehr gäbe, als wäre sie aufgehoben in diesem einen Raum, dessen Größe sich mangels Maßstab nicht ermessen lässt. Ob es sich bis zum Ende aller Dinge in zwanzig Schritten gehen lässt, oder ob man Jahre dorthin unterwegs ist, lässt sich in solcher Umgebung nicht einmal erahnen. Ob der Mensch groß oder klein ist, kann hier keiner wissen. Was er überhaupt zu sein vermag, ist ungewiss. ... Metaphysisch ist dieser Ort das Sein im Nichts. ..." Ein Unfall ereignet sich, bei dem das der Fahrer überlebt. "... Nur ist er ein anderer. Und zwar nicht, weil er nicht mehr wüsste, wer er selber ist. Sondern, weil er seine Nächsten nicht mehr erkennt. Weil er sich nicht mehr richtig erinnern kann." ... "Zugleich ist dieses Buch viel mehr als ein Roman. Es ist ein wissenschaftliches Werk über die Neurologie der Unfähigkeit, sich selbst als Ich, den Nächsten als Du und die Gesellschaft als Versammlung in sich selbst einheitlicher und einheitlich bleibender Individuen wahrzunehmen. Es ist eine ... Bestandsaufnahme des Segens und des Unglücks, die über den Menschen kamen, als er lernte, den Stoff zu erkennen, aus dem sein Selbst gemacht ist." ... "Daher ist dieses Buch auch ein philosophisches Werk über die Grundfrage des modernen Menschen: darüber, was ihn seelich überhaupt zusammenhält." Und der Besprechungstext endet mit den Worten: "Das unterschiedslose Grau, die Welt ohne Horizont, in der die Figuren dieses Romans stehen, ist eine metaphysische Kraft: Denn nimmt man diesen Gestalten die Perspektive, so werden sie absolut. Eine jede von ihnen ist eine einsame Größe, ein Universum in sich selbst. Und zu Recht. Richard Powers hat eine Schöpfungsgeschichte geschrieben. ..." Ja, auf nach Amerika. Posted by Nikolaus von Wolff on February 07, 2007, at 11:34 AM Posted by Wolfgang Maass on March 20, 2007, at 06:53 PM Habe ich es richtig verstanden. Pauline hat eine Show mit 20 Raketen in Las Vegas abgebrannt? Was nicht alles zu Medien gehört ;-) Posted by Sebastian Schutte on April 20, 2007, at 05:05 AM Die Enden der Parabel ist auch gerade meine Bettlektüre. Wunderschön geschrieben aber lang zu lesen. Ich habe Deine Updates auf der Website verfolgt und Klaus über "Vertigo" reden hören. In meinen Augen nimmt Dein Projekt schon Form an, aber ich verstehe Dein Problem, aus denTeilen ein Ganzen zu schmieden: Die wirklich abgefahrenen Konzepte wie Dialektik, Emergenz, Selbstverstärkung, oder -regulation im Feed-Back zeichnen sich durch eine extrem hohe Abstraktion von zeitlich bewegter Wirklichkeit aus. Das macht sie so attraktiv: Sie sind komplex und man könnte meinen, spezifisch für einen bestimmten Bereich, lassen sich aber übertragen. Allerdings ist Abstraktion (wörtlich also das "Absehen von") eine zweischneidige Klinge. Sobald man versucht dem Ding wieder Boden und die Füße zu schütten, es in etwas generatives oder künstlerisches zu wenden, stellt man fest, dass man es nur noch mit leeren Formen, Prozessen und Systemen zu tun hat. Es gibt einfach kein Gesicht, nichts fassbares außer dieser einheitlichen Terminologie rekurrenter Systeme. In diesem Sinne ist Kybernetik wirklich eine nebelige Geschichte. Und Wiener selbst soll sie eher als "Art des Denkens" beschrieben haben und weniger als Sammlung kommunizierbarer Thesen. Auf der folgenden Site habe ich eine nette biographische Vorstellung von Wiener gefunden mit vielen Zitaten und für mich erhellenden Einsichten in den Geist und die Dynamik dieser Macy Avantgarde: http://46halbe.org/wiener.html Von von Foerster habe ich auch einiges gelesen. Online sind einige Texte unter http://www.univie.ac.at/heinz-von-foerster-archive/ Einen gute Zusammenfassung gibt auch http://www.heise.de/tp/r4/artikel/6/6240/1.html Posted by Julean Simon on May 15, 2007, at 01:49 AM auf die frage; du hattes doch eine nierenkolik? welche sounds findest du adäquat dafür, hochfrequent oder sehr tief? - bin ja kein programm musiker und skeptisch gegenueber der meiner meinung nach willkuerlichen uebertragung in andere bereiche (ton-farbe, etc.). wenn ich daran zurueckdenke dann faellt mir nichts ein was diese totale verkrampfung - in einem anderen medium besser darstellen - symbolisch erhoehen koennte - wenn schon dann mit rhythmischen strukturen. wird aber eher laeppisch. wenn du leute fragst mit wlechen toenen sie zahnschmerz assoziieren werden sie fast alle mit dem bohrergeraeusch ankommen und wenns in ein paar jahren nur mehr laser gibt vermutlich eben mit dem klackenden ein/ausschaltgeraeusch. und auch wenn einer versucht den schmerz selbst in toene auszudruecken wird uns das in den allermeisten faellen nicht weiterbringen. beschaeftige mich u.a. grad auch mit ton-visualisierung, ton-licht beziehung, aber versuche dabei diesen symbolismus zu vermeiden. aber das ist meine meinung in bezug auf das was ich selbst mache - lass dich also nicht aufhalten. Posted by Axel Killian on September 05, 2007, at 01:07 AM ich hatte inzwishcen auch etwas zeit das fogpatch projekt durchzusehen, es ist angenehm die tiefe der beschaeftigung zu sehen in den text referenzen und quer bezuegen, und natuerlcih der bruecke im zentrum auf der ich oft auf renrad loops die ich in dei marin headlands unternommen habe aehnliche temperatur drops erlebt habe, und natuerlich den nebel waehrend dem jahr als ich in japantown gelebt habe. Bense-beuys video ausschnitt ist spannend, wobei mir diese art der diskussion sehr weit entfernt vorkommt, nach vielen jahren am MIT, es ist eine andere zeit nateurlich aber ich glaube acuh kulturell ein anderer kontext in dem sich eine solche absolute diskussion inner halb der vielzahl von hintergruenden und einem relativen unspektakulaeren gemeinsamen nenner schwer aufbauen liesse. es scheint alles sehr apolitisch und es gibt wenig diskussion ueber das unmittelbar fachlich inhaltliche hinaus. Posted by Elisabeth Walther-Bense on July 25, 2008, at 02:31 PM Herzlichen Dank für Ihren Brief. Die Ausstellung in Rotterdam ist sicher sehr gut geworden. Ich habe mir den Beitrag angesehen und über die Akribie der Erforschung der Golden Gate Bridge sehr gestaunt. Was haben Sie alles berücksichtigt! Toll! Posted by Elisabeth Walther-Bense on December 07, 2008, at 05:18 PM Ich möchte Ihnen sagen, dass mir Ihr Vortrag sowie das "fogpatch" sehr gut gefallen haben. Das ist eine sehr interessante Text-Verarbeitung. Sie hätte Max Bense sicher sehr gut gefallen. Sagen Sie bitte Ihren Studenten meinen Glückwunsch zu dieser interessanten Arbeit. |