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Audiokonzept

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Phase 1 | Grundstatus Die Grundphase definiert sich durch langsame ausgeglichene Atemgeräusche, sowie einen beruhigenden rhythmischen Herzschlag. Die simulierten Bridge-Sounds vermitteln das Gefühl, sich auf der Brücke zu befinden. Sie ertönen in gleichmäßigen Abständen, wodurch sie die Ausgeglichenheit, Größe und Mächtigkeit der Brücke untermauern. Atmung und Herzschlag des Objekts entsprechen dem menschlichen Kreislauf im Ruhezustand. Dadurch entfaltet das Objekt eine beruhigende und entspannende Wirkung auf den Besucher. Der Besucher erlangt selbst einen ausgeglichenen Zustand und passt seine Atmung (unterbewusst) der Geschwindigkeit des Objekts an. (Abdunklung des Raumes und direktes Anleuchten des Objekts könnten die Wirkung verstärken. Hierdurch entsteht der typische "Theater-Effekt": alle werden ruhiger, sprechen nur noch im Flüsterton und richten ihre volle Aufmerksamkeit darauf, was auf der Bühne/mit dem Objekt passiert) Der Besucher ist im Einklang mit dem Objekt. Durch die gemeinsame Atmung entsteht die Wirkung einer gemeinsamen Existenz - der Besucher baut eine Bindung zum Objekt auf. Diese Bindung dient als Gefühlsgrundlage für alle weiteren Phasen, in der Mitgefühl, Häme, Mitleid, Abscheu oder Angst um das Objekt beim Besucher ausgelöst werden können.

Phase 2 | Unbehagen Eine Beschleunigung der Atemgeräusche läutet den Beginn von Phase 2 ein. Die heftigere Atmung und die Beschleunigung des Herzschlags erzeugen ein Gefühl des Unbehagens. Der Besucher wird allerdings im Ungewissen gelassen, was nun mit ihm/dem Objekt passiert. In diesem Moment ist unklar, ob er einer Bedrohung/Schmerzen/Gefahr ausgesetzt ist. Die Atemgeräusche werden stellenweise durch Schluckgeräusche unterbrochen (--> Schlucken vor Angst/der Ungewissheit) Ein dezenter Einsatz von Infrasounds suggeriert das Gefühl der Ungewissheit, in der man nun steckt (--> Was passiert da mit mir? Was kommt auf mich zu?)

Phase 3 | Beginn der Kolik (max. 5sec) Phase 3 stellt die Sekunden vor Beginn der Kolik dar. Die Atmung ist hektisch und krampfartig. Die Luft wird zum Atmen aus dem angespannten Körper herausgepresst. Der Herzschlag ist stark beschleunigt, wird aber zunehmend von den "anschwellenden" Infrasounds übertönt. Dem Besucher ist nun bewusst, dass etwas "Mächtiges" auf ihn zukommt. Die zunehmenden Infrasounds erzeugen ein enormes Unbehagen (wie laut wird das? = wie schmerzhaft wird das?)

Phase 4 | KOLIK Ein massiver druckvoller Einsatz der Infrasounds steht symbolhaft für die extremen Schmerzen des Objekts während der Kolik. Atemgeräusche finden zu diesem Zeitpunkt nicht mehr statt. Das Auf- und Abschwellen der Infrasounds/der Kolikschmerzen übertönen jegliche Wahrnehmung des eigenen Körpers. Der wummernde Klang des Herzschlags (als Infrasound) suggeriert dem Besucher das Empfinden, selbst der Schmerz leidende Körper/Objekt zu sein. Zu diesem Zeitpunkt sollten möglichst wenige verschiedene Geräusche auf den Besucher einwirken. Seine gesamte Wahrnehmung ist durch die Kolik auf das eigene Empfinden/den (eigenen) Schmerz fixiert. Im Augenblick des Schmerzes verliert alles andere an Bedeutung.

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Aus Phase 4 erfolgt nach ca. 10sec wieder der Rücksprung zu Phase 3. Der Besucher hat kurz die Möglichkeit sich vom gerade Geschehenen zu rehabilitieren (--> was war das? Hoffentlich kommt es nicht wieder!?) Er wird aber schnell wieder von der erneut anschwellenden Kolik übermächtigt (--> Rücksprung zu Phase 4) Dieser Zyklus wird 3-4x wiederholt, ehe aus Phase 4 (Hochpunkt der Kolik) ein direkter Sprung zu Phase 1 (Ruhezustand) erfolgt. Durch diesen abrupten Wechsel wird die Unberechenbarkeit der Kolik vermittelt. Sie kann jederzeit wiederkehren und ist für den Besucher/Patienten absolut unkontrollierbar.

(Patch um Geräusche des Tensegrities abzunehmen und gemäß den Schwingsungsgeräuschen der GG-Bridge zu verfremden)


Stand: 17.10.2007

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