Symposium »Körper – Medien – Sinnlichkeit«

VERKÖRPERUNGEN IN DIGITALEN UND LEIBLICHEN WELTGEFLECHTEN

Die Ursuppe der Erkenntnis / Badische Zeitung vom 18.07.2013
»Man ist überall gleichzeitig« / Badische Zeitung vom 12.07.2013

12.-14. Juli 2013 im E-Werk Freiburg

Wie verändern digitale Medien unser Bewusstsein, unser Zeitempfinden und unsere Sinnesbezüge? Und wie ist Leiblichkeit gerade heute neu zu denken? WissenschaftlerInnen, Praktizierende und KüntlerInnen diskutierten an drei Tagen im E-Werk mit einer interessierten Öffentlichkeit.

Folgetagung von SPUREN der Gruppe mbody – künstlerische Forschung in Medien, Somatik, Tanz und Philosophie

Natur, Kultur und Technik durchmischen sich zunehmend in unseren Landschaften und Körpern. Der Mensch wird zum postmedialen »Dividuum«, das seine Handlungsmacht immer mehr an mediale Aktanten abgibt, was nicht nur ethisch, psychologisch und erziehungstechnisch, sondern auch leibkörperlich, psychosomatisch und politisch problematisierbar ist. In der zeitgenössischen Sozialisation geschieht dies durch die Fetischisierung von Technologien wie Smartphones und sozialen Netzwerken, so dass Umweltbeziehungen vermehrt wie Dingbeziehungen einer neuen Art erlebt und gehandelt werden.

Vortrag und Diskussion zu »Intercorporeal Splits« auf der mbody-Tagung im Juli 2013 im E-Werk Freiburg

Die interdisziplinäre Forschungsgruppe mbody – künstlerische Forschung in Medien, Somatik, Tanz und Philosophie treibt ihre Auseinandersetzung um die Begriffe Körper, Medien und Sinnlichkeit weiter voran. Wie bereits bei ihrem ersten Symposium »Spuren« zum Thema Körpergedächtnisse an der Universität Freiburg, an dem im Dezember 2008 insgesamt über 500 Interessierte teilnahmen, versammelte die Gruppe wieder verschiedenste Wissenskulturen.

Thematisch fokussierte das Symposium auf digitale und leibliche Weltgeflechte. Dabei wurden die aktuellen Verkörperungen des Selbst in der Welt durch die Entstehung von neuen Umweltbezügen und medialen Verbundenheiten untersucht.

Rauminstallation »Intercorporeal Splits« und Vortrag von Petra-Maria-Meyer »Der Leib als Ur- und Intermedium«

Im Wechsel der Formate zwischen Vorträgen, Lecture Performances, Workshops, Film-, Tanz- und Musikaufführungen regte eine künstlerisch-forscherische Atmosphäre in drei Themenfeldern zum Mitdenken, -erleben und -diskutieren an:

»KÖRPERGEDÄCHTNIS« Wie beeinflussen sich Körpererleben/Körpergedächtnis und Medien/Sinnlichkeit gegenseitig? Wie kann dies begrifflich, künstlerisch-forscherisch, wissenschaftlich gefasst werden?

»MUSTER/RITUALE« Welche Musterbildungen gibt es im Feld: Körper-Medien-Sinnlichkeit? Auf welche Arten und Weisen bedient sich der Mensch heute medialer Techniken und wie formen diese seine Wahrnehmungs- und Bewegungsformen?

»ZWISCHEN« Welche Erfahrungen des »Zwischen« (Mitte, Zwischen-Raum, Medialität) vermittelt der Körper? Ist das Zwischen unsichtbar, drittkörperlich, dinglich, ausgedehnt? Welche Erfahrungen von (Eigen-)Zeit, Raum, Rhythmus und Bewegung werden genutzt bzw. können sichtbar gemacht werden?

Performance »Der Nächste« und Bernhard Waldenfels in der Diskussion

Werkstattgespräch über Intercorporeal Splits mit Michael Harenberg (Moderation), Daniel Fetzner, Ephraim Wegner, Harald Kimmig, Graham Smith und Martin Dornberg (v.l.n.r.)