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Interaktive Medieninstallationen Winter 2008/09

Prof. Dr. WolfgangTaube und Prof. Daniel Fetzner

4-stündige WPV / 6 ECTS – anerkannt als Informatik-WPV im Studiengang Medieninformatik – sowohl Schein als auch Note möglich.

Archiv: Sommer 08 | Winter 06/07 | Sommer 06 | Snowcontrol

1. Termin: Mittwoch, den 1.10.2008 um 14 Uhr– verpflichtend für alle Interessenten, da in der 2. Woche die Veranstaltung wegen der FBR-Sitzung nicht stattfindet.

Teilnehmerliste? | Gruppen?

ANFORDERUNGEN

• aktive Mitarbeit im Seminar
• Vorstellung einer Medieninstallation im Seminar und als Webseite
• Erstellung einer eigenen Medieninstallation (einschließlich Konzept & Dokumentation)
• Teilnahme an einer Exkursion zum ZKM

Thema 2008/09: Die Interaktion der Interakteure

Interaktive Medieninstallationen sind als Form der Medienkunst vorwiegend seit den 1980er Jahren entstanden. Es handelt sich dabei um mediale Umgebungen, bei denen Besucher durch unterschiedliche Eingabemöglichkeiten mit dem jeweiligen System kommunizieren und dabei Bild- oder Audioausgaben in Echtzeit beeinflussen. Die künstlerischen Konzepte thematisieren oft den Umgang mit medialen Strukturen, die dramaturgische Form verwendet oft spielerische Elemente. Für Studierende der Fakultät Digitale Medien bieten interaktive Medieninstallationen die Möglichkeit, neuartige Konzepte der Schnittstelle von Mensch und Maschine zu reflektierten und sich im eigenen Tun experimentell damit auseinanderzusetzen.

Als künstlerische Praxisform können solche Arbeiten über den meist engen Horizont kommerziell einsetzbarer Produkte hinausgehen und den Beteiligten zu einer innovativen Sicht auf moderne Interaktionsmöglichkeiten verhelfen. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Gestaltung interaktiver Erfahrungen (user experience) – also das konkrete Erleben einer interaktiven Installation durch die Benutzer. Der Entwurf der Installation bezieht sich nicht nur auf die technische Systemarchitektur, sondern auch auf die atmosphärische Gestaltung einer Situation, in der die Benutzer handeln und sich verhalten. In dem Seminar wollen wir uns mit vorhandenen interaktiven Medieninstallationen auseinandersetzen und ein theoretisches Verständnis dieser künstlerischen Praxisform entwickeln. Angeregt durch diesen Input sollen die Teilnehmer in Gruppen selbst eine Medieninstallation entwickeln, die sich in diesem Semester mit dem Thema 'Interaktion der Interakteure' beschäftigen soll. Dazu müssen sie ein schlüssiges Konzept entwickeln und dieses auch mit den erforderlichen Komponenten umsetzen.

Der Interakteur interagiert nicht nur direkt mit dem technischen System, sondern er agiert und interagiert in einem sozialen Kontext z.B. mit umstehenden Personen im Raum oder auch entfernten Beobachtern. Dies ist ihm mehr oder weniger bewußt. Beispielhafte Situationen sind die Nutzung von Social Software im Web 2.0, Videoüberwachung im öffentli-chen Raum oder auch die Verwendung von mobilen Kommunikationsgeräten in sozialen Kontexten. In dem Seminar wollen wir beide Ebenen - die direkte Interaktion mit dem System (Interaktion 1. Ordnung) und die Interaktion mit der Umgebung (Interaktion 2. Ordnung) - gestalten und diskutieren.

Um der Polymorphie des Themas gerecht zu werden, wird in dem Seminar mit unterschiedlichen Methoden gearbeitet: Auseinandersetzung mit Texten aus der Theorie, Erarbeitung eigener Texte, Auseinandersetzung mit vorhandenen Werken sowie die Erstellung und Diskussion einer eigenen Installation. Zur Implementierung wird das Programmiersystem Max/Msp/Jitter eingesetzt. Diese Entwicklungsumgebung wurde von Künstlern für Künstler entwickelt und ermöglicht die Programmierung von Echtzeitanwendungen mit Audio- und Videosignalen. Die begleitende WPV Max/Msp/Jitter von Roland Sproll vermittelt Grundlagen dieser Entwicklungsumgebung und der Besuch dieser Veranstaltung wird dringend empfohlen.

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